Wiese im Kurpark Bad Nauheim

Wie alles anfing...

...mit der Idee einen PC bedienen zu können/wollen.

Cover des PC-HandbuchsZur Ausstattung meines Schneider-Amstrad-PCs gehörte 1986 ein Intel-Prozessor mit 8 MHz Taktfrequenz, 512 kB Arbeitsspeicher, zwei 5¼"-Diskettenlaufwerke à 360 kB Speicherkapazität, ein Monochrom-Monitor und dazu ein Handbuch mit über 700 Seiten. Die Softwareausstattung war MS-DOS 3.2 und eine grafische Oberfläche "GEM" von Digital Research (mausbedienbar). Zum Paket gehörte auch ein 8-Nadeldrucker der auf Drahtbügel (ähnlich den Kleiderbügeln aus der Reinigung) stand. Insgesamt kostete mich das über 2000.- DM.

Den Sprung auf Windows kann ich nicht mehr zeitlich fixieren, es war auf jeden Fall die Version 3 (erschienen 1990).

Windows war immer für eine Überraschung gut und man durfte im Laufe der Jahre viele Version „durchleiden“: 1993 - 'Windows NT', 1995 - 'Windows 95', 1998 - 'Windows 98'. Passend zur Jahreszahl gab es 2000 'Windows 2000' und 'Windows ME' (Konsumerbereich). 'Windows XP' aus dem Jahr 2001 war ein echter Langläufer, soll es noch immer geben. Ungeliebt war 2006 'Windows Vista' das 2009 durch 'Windows 7' abgelöst wurde. XP und 7 waren die beliebtesten Version des Betriebssystems. In 2012 wurde 'Windows 8', ein Jahr später 'Windows 8.1' vorgestellt. Kacheln hielten nun ihren Einzug auf dem Desktop als Microsofts Antwort auf Touch-Display, führten aber nicht zu großer Gegenliebe unter den Usern. 2015 erschien 'Windows 10', abgelöst durch 'Windows 11' im Jahr 2021.

Was war nun für mich der Fortschritt von der Kommando-Zeile unter DOS zum Mäuseschubsen unter Windows? Mein größter Ärger unter MS-DOS war die Notwendigkeit eines jeden Anwendungsprogramms einen Druckertreiber mitbringen zu müssen. Ja, bei fünf Anwendungen musste man auch fünfmal einen Druckertreiber für ein und denselben Drucker installieren. Heute verwaltet Windows einen oder mehrere Drucker zentral nach einer(!) Installation. Und dennoch: Die Kommando-Zeile lebt! Vieles läßt sich weiterhin schneller damit erledigen und nicht unbedingt komplizierter.

Erste Online-Erfahrung machte ich mit BTX (Bildschirmtext, war ab 1983 in Deutschland verfügbar, sah ähnlich schrecklich aus wie heute noch Videotext im Fernseher [oder gibt es das nicht mehr?]). Es gab keine Flatrates wie heute, Minutentakt war angesagt und manche Seiten wurden zwischen 1,30 und 9,90 DM abgerechnet! Mitglied wurde ich schließlich bei Compuserve (Wikipedia: „Compuserve war ein 1969 gegründeter US-amerikanischer Internetdienstanbieter, der in den 1980er Jahren zum weltweit größten Online-Portal wuchs und in den 1990er Jahren ein wichtiger Wegbereiter für die Nutzung des Internets in Privathaushalten war.“).

... was daraus wurde

Noch immer aufgehoben oder besser gesagt erhalten habe ich mir das Staunen über die Möglichkeiten die ein PC bietet. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch mit Wählscheiben-Telefonen aufgewachsen bin. Heute schreibt man seine Texte am PC, erledigt Post per E-Mail, spielt Games alleine oder mit anderen, bearbeitet Fotos, Videos und Musik, macht Bankgeschäfte von zu Hause, sieht aus dem Home-Office Arbeitskollegen via Video-Konferenz statt auf dem Flur. Der Gang in eine Bibliothek und die Nutzung des Einzelhandels sind heute ebenfalls von der Couch aus zu bewältigen. Der PC ist in Verbindung einem Internetanschluß zu einer universellen Arbeits- und Kommunikationszentrale mutiert.

Und Betriebssysteme oder Programme müssen nicht mehr unbedingt auf einem PC vor Ort installiert sein, Software muss man nicht mehr kaufen. Mieten oder der Abschluss eines Abonnements sind heute angesagt.

Verloren gegangen ist auch ein wenig die Unbekümmertheit im Umgang PCs und ähnlichen Geräten. Nennen wir es Viren, Bloodware, Ransomware, Trojaner, Spionage, Idenditätsklau, egal wie: Man muss aufpassen, nicht hinter jeder Ecke einen bösen Buben zu sehen aber auch lernen, dass da vielleicht einer sein könnte und wissen, wie man sich schützt.